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Insignien
Insignien sind Sinnbilder unserer abendländisch-mediterranen Kultur; es sind Figuren, Symbole, Archetypen. Z.B. die Labrys, die Doppelaxt, ist ein Signum der feministischen Bewegung. Sie stammt aus dem Labyrinth von Knossos, dem „Haus der Axt”, und niemand weiß genau, warum die Frauenbewegung sie als ihr Zeichen wählte. Oder die Lyra; sie ist seit Hellas das Zeichen der Dichtkunst, ja der Wissenschaft überhaupt. Die Zähne der Delphinkiefer verteidigen sie.
In unsere Mythologie gehört auch Medusa. Sie bekam von Athene Schlangenhaar verpasst und wurde aller Schönheit beraubt, so dass nur ein gerissener Perseus ihr im Spiegel seines Bronzeschildes (um nicht vor ihrer Hässlichkeit zu erstarren) das Haupt abschlagen konnte. Nun hängt ihr Halsgekröse heraus; so malte Caravaggio ein Portrait dieser schrecklichen Schönheit.
Ein Signum mit 2000 Jahren Geschichte ist das Fasces, welches Zeichen der römischen Republik, der Volksherrschaft war. Es war das Rutenbündel der Liktoren, mit dem jene Sicherheitskräfte dem Volksvertreter den Weg durch die Plebs bahnten. Fasces zieren die Wappen von Schweizer Kantonen wie auch den Sessel des Sklavenbefreiers Abraham Lincoln. Dennoch wurde es um 1919 via Usurpation durch die italienischen Faschisten zum Symbol des Faschismus, gab ihm gar den Namen.
Ein weiteres Symbol ist der Busen der Alma mater, der Bildung und Wissen spendet (cultus et scientia: „So wird euch nach der Weisheit Brüsten mit jedem Male mehr gelüsten”).
Eines der neueren Werke, der Aeskulap-Stab, ist die Insignie der Pharmazie. Sowohl dieser antike Heiler wie auch der Götterbote Hermes tragen am Wanderstab bzw. am Fuß ein Paar Flügel; hier aus fernab gefundenen Fischknochen (Schulterblätter?) gemacht.
Religiöse Symbole
In Indien ist Spiritualität – vorweg des Hinduismus, aber auch des Buddhismus – allgegenwärtig. Drei Hauptfiguren – Shiva, Parvati und Ganesha – vereint der HinduHimmel auf einem Stück Treibholz aus „Ma'a Ganga”. Für meditative Herrgottswinkel sind Buddhas Schwingen als Wunsch-, als „Auftrags”arbeiten entstanden (s.a. Buddha, Buddha corretto).
Auch die christliche Religion ist voll von Symbolik und Insignien. Eine Zeitlang baute ich christliche Symbole in einer Mischung aus Ironie und Respekt vor ihrem kulturellen Impact. Muschel und Baumpilz fügen sich zum sakralen Objekt der Weihwasserschale, deutsche Birkenrinde mit afrikanischer Eukalyptusrinde, kombiniert mit den Sägestielen einer Fächerpalme kombinieren sich zur Tiara. Das Auge Gottes, das alles erkennt, schaut auf Fundstücke des Meeres und Bodenschätze; es sieht und weiß alles. Die Menschen projizieren ihren Wunsch, alles zu wissen auf den allwissenden (alt-testamentarischen) Gott. Dem christlichen Geschichtshintergrund lässt sich auch ICHTHYS zuordnen; seine Muschelschalen bilden einen stilisierten Fisch. Wort und Icon des Fisches waren Geheimzeichen und Glaubensbekenntnis der römischen Urchristen, ein Akronym welches besagte, dass Iesus Christos Gottes Sohn und der Erlöser sei.
Der Schatz- und Prachtschrein einer Monstranz hütet geweihte Oblaten für das Abendmahl. Solche Prachtfutterale dienten auch zur Aufbewahrung von Reliquien, um 1800 auch derer eines geliebten Menschen, wie eine Haarsträhne oder auch nur ein Fingernagel. Die Assemblage Monstranz kann hinter einem Screen von durchscheinendem Feldspat aus der Sahara kleine Kostbarkeiten verwahren.
Die Ikone mit Nelson Mandela nimmt Spott über Heiligenverehrung – durchaus wohlwollend – auf und brauchte nur wenige Hinzufügungen wie Kelp, Stachelschweinstacheln, Straußenschale zum Herz Afrikas II.
Bedeutungsoffene Objekte
Einige Objekte sind auch ganz frei von angedachtem Sinn und bringen einfach Fundstücke schön zusammen. Manchen Betrachtern sind die am liebsten (Stele I, Stele Indien).Das gilt für die Autumnleaves II, Austernschalen am Stamm aus Stinkwood; s. auch Hände hoch und Figur.